Radsport sicherte Trainingsstatus: Lucas Schäfer vor Kaderüberprüfung

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Eine Weile arbeitete er abseits der Öffentlichkeit, aber jetzt ist er wieder da. Nach etlichen Trainingswochen im Hintergrund

Lucas Schäfer Dritter Radrennen Gießen

Lucas Schäfer (2.v.re.) macht auch beim Radsport eine gute Figur. Hier bei der Siegerehrung durch die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz (li.) und Ilona Dietz (re.) vom Vorstand der Sparkasse Gießen.

sagt RuS-Vorzeigeathlet Lucas Schäfer nun überzeugt: “Ich bin wieder gesund.” Ein Bandscheibenvorfall hatte dem Olympiateilnehmer von 2016 in den vergangenen Monaten viel Geduld abverlangt. Er konnte fürs Rudern nicht voll trainieren – und musste sich etwas ausdenken.

Radfahren war eine Sportart, die der 24jährige schon lange zu Trainingszwecken betrieb. Er entwickelte den Ehrgeiz, auch hier gute Leistungen zu erbringen. Vorteil: Das Radtraining belastet den Rücken weniger. Die Bandscheibe konnte regenerieren und Lucas hielt sich fit.
     An Belastungsgrenze herangetastet
Statt mit seinen Einschränkungen zu hadern, war Kräftemessen beim Radfahren angesagt. Am 1. Mai radelte er sich in Frankfurt-Eschborn in der Klasse “20-29 männlich Jedermann” über 100 km unter die Top 40. In der Klasse “Elite” wurde er Anfang August Hessenmeister im Einzelzeitfahren in der Herrenwaldkaserne Stadtallendorf. Anfang September beendete Lucas Schäfer als Dritter das Rennen “Rund um das Stadttheater” in der Klasse “C-Lizenz” in Gießen.
Natürlich kitzelte Lucas Schäfer auch das Rudern. Abseits der Öffentlichkeit reiste er ins chinesische Xian, um an einer Universitätsregatta teilzunehmen. Dort belegte sein Achter den 2. Platz hinter China und den 3. Platz im Vierer ohne Steuermann. Weil es im Boot wieder so gut lief, setzte sich Lucas Schäfer Ende September auch in heimischen Gefilden erneut ins Boot. Bei den Hessenmeisterschaften in Eschwege gewann er im Einer (Klasse M1x) Bronze.
        Neues Ziel ist das alte: Tokio 2020
Das neue Ziel des Ruderathleten Lucas Schäfer aus Gisselberg ist das alte: Die Teilnahme an Olympia 2020. Dabei peilt er an, in Tokio im Zweier zu starten. Um das zu erreichen, bedarf es der Olympia-Qualifikation bei der WM im kommenden Jahr.
Zunächst aber geht der zielstrebige Athlet einen Schritt nach dem anderen. Derzeit befindet er sich in der Vorbereitung für den nächsten Wettkampf. Dieser findet am ersten Adventswochenende in Dortmund statt und ist eine Kaderüberprüfungsmaßnahme: Samstag werden 2000 Meter auf dem Ergometer getestet, Sonntag 6000 Meter auf dem Wasser im Einer. “Mein Ziel ist es”, so Lucas, “wieder in die Nationalmannschaft zu gelangen.” Dazu muss der RuS-Ruderer in Dortmund harte Fakten liefern: Auf dem Ergo unter 6 Minuten bleiben und auf dem Wasser am Sonntag unter die Top 5.